Acht Jahre hindurch – von 1995 bis 2003, dem Jahr vor seinem Tod – hat Kardinal König bei der "Mariazeller Matinee", einer vorweihnachtlichen Benefizveranstaltung für die Restaurierung und Erhaltung der Basilika Mariazell, Adventgedanken vorgetragen. Mariazell war für Kardinal König seit früher Kindheit ein besonderer Ort: "Es war in den frühen Tagen meiner Kindheit", erinnerte er sich noch im hohen Alter, "als meine Eltern mich mit der Mariazellerbahn zum ersten Mal mitnahmen nach Mariazell, damals öffnete sich mir eine neue Welt: die große Kirche mit dem altehrwürdigen Muttergottesbild." Mit Blick auf das "Marizeller Manifest" im Vorfeld des großen Katholikentages von 1952 betonte der Kardinal: "Von Mariazell sind Signale ausgegangen, die bestimmend wurden für den Weg der Kirche, bis in unsere Tage". Und: "Für mich wurde Mariazell schon früh ein Ort, wo das Trennende zurücktrat und über nationale Grenzen hinweg die höhere Einheit erfahren wurde."
Seine Adventgedanken waren all die Jahre hindurch ein verlässlicher und zugleich besinnlicher Höhepunkt. Wir laden unsere Besucherinnen und Besucher ein, in der Zeit der Erwartung der Geburt Christi den Gedanken, die Kardinal König ausgesprochen hat, in der Stille nachzusinnen.
"Empörte Nationen, hungernde, machtlose Völker, die mit hungrigen Augen auf die anderen schauen, die das Zehnfache zum Leben haben. Wie kann da Friede werden?"