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Konzil und Medien: Studie zeigt zentrale Rolle Kardinal Königs auf

26.11.2025
Blick in die Konzilsaula
Blick in die Konzilsaula

Kirchenhistorische Quellenstudie über die Rolle der Medien beim Zweiten Vatikanischen Konzil unterstreicht Bedeutung des Wiener Erzbischofs

Foto: Lothar Wolleh, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

 

Wien/Rom, 26.11.2025 (KAP) Das Zweite Vatikanische Konzil, das vor 60 Jahren endete, war nicht nur ein kirchliches Weltereignis, sondern auch ein Medienereignis der Extraklasse: 2.500 Journalisten, Medien und Agenturen verfolgten die Beratungen der Bischöfe, auch gab es teils enge Kontakte zwischen Kirchenvätern und Medienschaffenden. Dies nährte den von Papst Benedikt 2013 ins Wort gebrachten Verdacht, dass es letztlich zwei Konzilien gegeben habe: ein "Konzil der Väter, das wirkliche Konzil" und ein "Konzil der Medien", das gar zu einer "Banalisierung" des Anliegens des Konzils beigetragen habe. Aufgearbeitet findet sich dieser besondere Blick auf das Konzil in einer 2024 erschienenen Studie des spanischen Kirchenhistorikers José María Díaz-Dorronsoro. Und im Auge des medialen Sturms: Kardinal Franz König.

 

Tatsächlich bietet die umfang- wie kenntnisreiche Studie "The Second Vatican Council and the Media" eine erstmalige Zusammenschau zahlreicher vatikanischer wie medialer Archivbestände von Zeitungen und Zeitschriften sowie einen üppigen Appendix mit Daten zu allen während des Konzils akkreditierten Journalisten und Medien. Der an der Päpstlichen Universität Santa Croce im Bereich Kirchenkommunikation forschende Díaz-Dorronsoro zeichnet nicht nur den schrittweisen Aufbau der vatikanischen Kommunikationsbüros und die Herausbildung einer Art frühen Medienstrategie nach, die auf der Idee "so viel Informationen wie nötig, so viel Geheimhaltung wie möglich" basierte, sondern auch die Rolle, die die Medien im Fortgang des Konzils speziell bei der Genese umstrittener Dokumente wie "Nostra aetate" oder der Erklärung zur Religionsfreiheit einnahmen.

 

Einen besonderen Ertrag bietet die Studie aus österreichischer Perspektive. Schließlich scheint in allen medialen Konflikten als maßgebliche wie vermittelnde Stimme der Name des Wiener Erzbischofs, Kardinal Franz König (1905-2004), auf. Dessen Eintreten für eine reformorientierte Deutung des Konzils war bekannt; auch sein Votum für einen möglichst freien Zugang für Journalisten zum Konzilsgeschehen ist nicht neu. Dies findet sich mehrfach dokumentiert auch im digital zugänglichen "Kathpress-Konzilsarchiv" (www.konzilsarchiv.at).

 

Doch Díaz-Dorronsoro zeichnet ein darüber hinausgehendes Bild eines mit medienpolitischer Weitsicht agierenden Konzilsvaters, der sich auch eines großen Rückhalts im Kollegium der Bischöfe erfreute. So war es laut Díaz-Dorronsoros Recherchen etwa Wunsch des Kardinalskollegiums, dass König dem 1963 zur Verbesserung der Medienkoordination neu gegründeten "Council's Communication Coordination Center" (Konzilspressekomitee) hätte vorstehen sollen - "was aber nicht geschah - und wir wissen nicht, warum nicht", so Díaz-Dorronsoro. Letztlich übernahm Bischof Martin J. O'Connor die Leitung der Kommission, die für Bewegtbild, Radio und Fernsehen verantwortlich zeichnete.

 

Im "Konzilsarchiv" der Kathpress findet sich die Passage eines Interviews mit Kardinal König aus dem November 1963, in der dieser zu Protokoll gab, dass er es "für außerordentlich wertvoll und klug" hielt, "dass die Presse seit Beginn der zweiten Sitzungsperiode einen mehr oder weniger freien Zugang zu den Konzilsdiskussionen hat. Dadurch kann sie verhältnismäßig mehr und auch zuverlässiger berichten als während der ersten Session." König berief sich dabei auf ein historisches Vorbild, nämlich den britischen Abt des Klosters Downside, Cuthbert Butler. Dieser hatte als Geschichtsschreiber das Erste Vatikanische Konzil (1869/70) verfolgt und die damals eingeführte Schweigepflicht der Konzilsväter mit dem Hinweis kritisiert, dass eben diese Schweigepflicht zu einer "Atmosphäre von Argwohn und Verdächtigungen" geführt habe. "Ein künftiges Konzil", so schloss Butler, "würde sich viele Aufregungen ersparen, wenn es seine Verhandlungen der Welt direkt bekannt gibt".

 

Diesen grundsätzlich positiven Zugang zur medialen Berichterstattung über das Konzil und einen unverkrampften Umgang mit Medienschaffenden sollte sich König durch die gesamte Konzilszeit hindurch bewahren. Dabei zeichnet Díaz-Dorronsoros Studie nicht das Bild eines naiven Konzilsvaters - vielmehr erscheint König wie ein klug abwägender Stratege, der die Medien weder als eine "elektronische Kanzel" bzw. den verlängerten Arm vatikanischer Kommunikationsphantasien verstand, noch als einen "Gegenspieler", zu dem nicht wenige der älteren, medial ungeübten Konzilsväter das stark expandierende Presse- und Medienwesen der Zeit stilisierten.

 

Bei einer Journalistentagung 1965 in Assisi - kurz vor Ende des Konzils - sagte König etwa, dass das Konzil nicht nur durch die "öffentliche Meinung", also die publizistische Tätigkeit der Journalisten, auf die Öffentlichkeit gewirkt habe, sondern dass diese "öffentliche Meinung" wiederum "auf das Konzil zurückgewirkt" habe. Davon zeugte auch ein Tagebucheintrag des Konzilsvaters, Kardinal Helder Camara, der abgeklärt und durchaus selbstbewusst notierte: "Es gibt 'Indiskretionen', die dem Konzil helfen. Manchmal genügt eine Schlagzeile in der Presse, um einige Türen zu öffnen."

 

Kardinal König wusste ebenso, die Medien geschickt zu nutzen. Das zeigt etwa ein von 16 Kardinälen - darunter Franz König - unterzeichneter Protestbrief an den Papst, mit dem sie gegen eine Reduktion der geplanten sogenannten "Judenerklärung" auf einen Abschnitt in der geplanten Kirchenerklärung protestierten und zugleich eine Überarbeitung der Erklärung über die Religionsfreiheit drängten. Der Brief entfaltete erst über ein gezieltes Leak an große Medienhäuser - darunter die Zeitungen "Le Monde", "La Croix" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" seine volle Kraft. Ein Leak, das Kathpress am 13. Oktober 1964 mit dem Satz kommentierte: "Damit begann der Sturm in der Presse".

 

Die Folge war u.a., dass sich Journalisten wie Bischöfe immer häufiger die Frage stellten, ob das Konzil und eigentlich der Vatikan nicht einen Sprecher benötigen - wie alle anderen großen Organisationen auch. Und auch hier war es Kardinal König, der diese Idee entwickelte: "Das heißt, so wichtig einerseits ein offizieller Sprecher des Vatikans ist, ebenso wichtig ist aber auch die Mitarbeit und die Verantwortung der katholischen Journalisten sowohl in katholischen wie nicht katholischen Zeitungen. Ihnen obliegt es in Freiheit und eigener Verantwortung katholische Nachrichten in der Sprache ihrer Zeit und in der Sprache ihrer Leser zu übermitteln." - Es sollte allerdings noch fast 20 Jahre - bis 1984 - dauern, bis Papst Johannes Paul II. mit Joaquín Navarro-Valls tatsächlich einen Sprecher des Heiligen Stuhls berief.

 

Quelle: Kathpress

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