Zum 20. Todestag: Kirche gedenkt Kardinal Franz Königs
Wien, 1. März 2024 | Mit einem Gottesdienst gedenkt die Erzdiözese Wien ihres früheren Erzbischofs, Kardinal Franz König (1905 bis 2004), der vor 20 Jahren starb. Dem Gedenkgottesdienst am 13. März - dem Todestag Königs - um 18.00 Uhr im Wiener Stephansdom wird Kardinal Christoph Schönborn vorstehen. Gleichzeitig wird mit der Messe das 60-Jahre-Jubiläum der Ökumene-Stiftung "Pro Oriente" gefeiert, die am 4. November 1964, während des Zweiten Vatikanischen Konzils, von Kardinal Franz König gegründet wurde. Mit Kardinal Schönborn feiert Kardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen im Vatikan.
Ihr Kommen zugesagt haben u.a. der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), Metropolit Serafim Joant, rumänisch-orthodoxer Erzbischof für Deutschland, Mittel- und Nordeuropa, Bischof Tiran Petrosyan von der Armenisch-Apostolischen Kirche sowie aktuell Vorsitzender der Ökumenischen Rats der Kirche in Österreich, sowie zahlreiche Vertreter der Ökumene.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Thomas Dolezal mit Reminiszenzen an den Begräbnisgottesdienst für Kardinal König, dem damals Kardinal Joseph Ratzinger als Dekan des Kardinalskollegiums vorgestanden ist. Auch der rumänisch-orthodoxe Chor "Hl. Andreas" werde Gesänge aus der byzantinischen Liturgie zum Vortrag bringen, heißt es in einer Ankündigung der Erzdiözese Wien. Das "Vater Unser" wird demnach die Solistin Diana Abu Nader in der syrisch-aramäischer Sprache vortragen.
Mit der Gründung von Pro Oriente leistete Kardinal König Pionierarbeit zur Förderung des Dialogs zwischen den Kirchen in Ost und West. Bis heute trägt die Stiftung wesentlich zur Annäherung der getrennten Kirchen bei. Bei einem Festakt im Anschluss an den Gottesdienst im erzbischöflichen Palais wird daher Kurienkardinal Koch über das Wirken der Stiftung in den letzten 60 Jahren im Bestreben nach der Wiederannäherung der Kirchen in Ost und West referieren.
Kardinal Franz König wurde am 3. August 1905 in Rabenstein ob der Pielach geboren und 1956 zum Erzbischof von Wien ernannt. Als prägende Gestalt des Zweiten Vatikanischen Konzils setzte er sich besonders für den ökumenischen und interreligiösen Dialog ein. Papst Paul VI. berief ihn 1965 zum Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Nichtglaubenden, den er bis 1981 leitete. 1985 nahm Papst Johannes Paul II. sein Rücktrittsgesuch als Erzbischof von Wien an. König starb in den frühen Morgenstunden des 13. März 2004 im Alter von 98 Jahren in Wien.
Barmherzige Schwestern erinnern an König
Die Barmherzigen Schwestern in Wien erinnern anlässlich des 20. Todestags Königs ebenfalls an das vielfältige Wirken des früheren Wiener Erzbischofs. Bei einer Gesprächsrunde am 26. März (15.30 Uhr) im Hospiz St. Katharina in Wien-Mariahilf kommen u.a. die langjährige Büroleiterin des Kardinals, Annemarie Fenzl, sowie Königs letzter Zeremoniär, Diakon Wolfgang Moser, zu Wort, teilte die Schwesterngemeinschaft am Donnerstag mit. Kardinal König lebte im Pflegehaus St. Katharina, das von den Schwestern betreut wird, fast zwei Jahrzehnte lang und verstarb am 13. März 2004 auch dort.
Die Zeitzeugen teilen im Rahmen der Gesprächsrunde ihre Erinnerungen an den Kardinal, der Kirche und Gesellschaft Österreichs maßgeblich mitprägte. Ebenso soll es zu einer Diskussion über die Themen Hospiz, Tod, Sterben, Sinnfindung und menschliche Begleitung. Dazu werden unter dem Titel "Zu einem erfüllten Leben gehört ein würdevoller Tod" u.a. a Kathrin Hopfgartner vom Viktor Frankl Zentrum Wien, sowie die Heim- und Pflegedienstleiterin von St. Katharina, Astrid Reiter, zu Wort kommen. "Wir wollen gemeinsam das Leben von Kardinal König und das Hospiz St. Katharina feiern, als einen Ort des Abschieds, aber auch als Ort der Hoffnung und des Trostes", so Reiter.
Im Oktober 2022 wurden im Pflegehaus St. Katharina, zusätzlich zur Langzeitpflege, erstmals drei Hospizbetten in Betrieb genommen. Dieses Jahr wird das Hospiz auf acht Betten erweitert. Mit dem 2022 verabschiedeten Hospiz- und Palliativgesetz erhielt das stationäre Hospiz die lang benötigte Regelfinanzierung. Das stellte sicher, dass der geplante Ausbau des Angebots der Hospiz- und Palliativpflege im Haus St. Katharina in Zukunft realisiert werden kann.
Quelle: Kathpress