"Kardinal König Kunstpreis 2023" geht an Nika Kupyrova
Der zum zehnten Mal ausgelobte "Kardinal König Kunstpreis" wird dieses Jahr an die in Wien lebende Künstlerin Nika Kupyrova vergeben. Das gab die Geschäftsführung des Salzburger Kardinal König Kunstfonds am Montag bekannt. Die 1985 in Kiew geborene und in Prag aufgewachsene Künstlerin ist für ihre transmedialen Installationen bekannt. "Inhaltlich subtil verhandelt sie Themen wie soziale Rollen, digitale Kultur, Feminismus und ebenso die Frage nach gesellschaftlichen Zuschreibungen einst und heute", so die Verantwortlichen des Kunstfonds. Kupyrovas kunstvoll inszenierte Zukunftsszenarien und alternative Realitäten beruhen in vielen Fällen auf literarischen Hintergründen, im Fall der nun prämierten Arbeit "Woman in Green" inspirierte Krimiautorin Agatha Christie.
Der für alle Bereiche der Bildenden Kunst vorgesehene, alle zwei Jahre ausgelobte Preis ist mit 11.000 Euro dotiert und wird am 27. November bei einem Festakt an die Preisträgerin übergeben. Prämiert wird jeweils ein Werk, das "eine für den zeitgenössischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs wichtige Position" darstellt. In Frage kamen in Österreich oder Südtirol lebende Kunstschaffende unter 40 Jahren.
Die hohe Qualität und Aktualität der Arbeit unterstreiche auch "die große und nachhaltige Bedeutung des Kardinal König Kunstpreises für die junge Szene", teilte mumok-Chefkurator Rainer Fuchs als Vertreter der Jury mit. Wiewohl alle Einreichungen von hoher Qualität gezeugt hätten, sei die Wahl einstimmig auf Nika Kupyrova gefallen.
Die nunmehr ausgezeichnete Arbeit "Woman in Green" (2022) ist laut der Aussendung als Mixed-Media-Installation konzipiert. Sie besteht aus mehreren, aus Stahlblech geformten, mittels Kletterseilen von Decke oder Wand abgehängten, frei im Raum schwebenden oder am Boden liegenden flachen Skulpturen sowie vier aus Beton und gebogenen, lackierten Stahlrohren bestehenden Objekten, vier gerahmten Farbfotografien und einer Videoinstallation.
Eine "transdisziplinäre" Künstlerin
Die Künstlerin schaffe inhaltlich und formal überzeugende, raumgreifende Installationen, in denen Fotografie, Skulptur und Video miteinander vernetzt sind, hieß es zur Preisträgerin. Sie stelle stereotype Geschlechterrollen und -hierarchien, wie sie etwa die Filmindustrie vermittelt, zur Diskussion und schafft neue Bezüge zwischen den künstlerischen Medien. Kupyrova greife sich damit aktuelle gesellschaftspolitische Themen auf, frage nach deren geschichtlichen Grundlagen wie auch nach ihrer eigenen Rolle als Künstlerin innerhalb des Kunstbetriebes.
Nika Kupyrova studierte Malerei und transdisziplinäre Kunst in Island, Edinburgh und Wien, wo sie 2016 an der Universität für Angewandte Kunst ihr Diplom erhielt. Seither ist sie kuratorisch in unterschiedlichen Galerien und Museen tätig (2022 MUSA Museum Wien). Atelierstipendien führten sie nach Deutschland (2009), Tschechien (2010), Zypern (2016) und nach Italien (2017). In zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen ist Kupyrova seit 2010 europaweit vertreten. (Website: www.nikakupyrova.com)
Der Festakt zur Preisverleihung des Kardinal König Kunstpreises sowie die Eröffnung der begleitenden Ausstellung mit den Werken aller zwanzig nominierten Künstler/innen finden am Montag, 27. November 2023, um 18 Uhr im kirchlichen Bildungszentrum St. Virgil Salzburg statt.
Quelle: Kathpress