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"Kardinal König war ein Bischof, der gewähren ließ"

21.04.2022
Walter Kirchschläger ist der Sohn des österreichischen Diplomaten, Außenministers und Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger
Walter Kirchschläger ist der Sohn des österreichischen Diplomaten, Außenministers und Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger

Ehemaliger Bischofssekretär Kirchschläger im "kath.ch"-Interview über Kardinal König und das Opus Dei

15. August 1978 im spanischen Wallfahrtsort Torreciudad: Der damalige Wiener Erzbischof Kardinal Franz König weiht 60 Mitglieder des Opus Dei aus 17 verschiedenen Nationen zu Priestern. Unter ihnen sind zwei spätere Bischöfe: der heutige Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz Jose Horacio Gomez und der Churer Bischof Joseph Bonnemain. Der ehemalige König-Sekretär (1970 bis 1973) und langjährige Professor für Neues Testament an der Universität Luzern (1982-2012), Walter Kirchschläger (74), hat jetzt in einem Interview dem Schweizer katholischen Nachrichtenportal "kath.ch" geschildert, wie es zu dieser Weihe kam.

 

Am 15. August 1978 war Kardinal König in Spanien, um Opus-Dei-Männer zu Priestern zu weihen. Wissen Sie mehr darüber?

 

Walter Kirchschläger: Hier zeigt sich die Klugheit des Opus Dei. Anfang der 1970er-Jahre hat das Opus Dei versucht, in Wien Fuß zu fassen. Der damalige Leiter des österreichischen Opus Dei hat immer wieder Kardinal König besucht und mit ihm Kontakt gepflegt. Auf intellektueller Ebene haben sich die beiden Herren sehr gut verstanden. Der Kardinal hat ihnen dann eine eigene Kirche zur Verfügung gestellt: St. Peter im ersten Bezirk. Wie sich das entwickelt hat, weiß ich nicht - aber eine übermäßige Erfolgsstory war es nicht. Und aufgrund dieser persönlichen Kontakte wurde dann Kardinal König zur Priesterweihe nach Spanien eingeladen.

 

Im Weihejahrgang von 1978 waren mit Joseph Bonnemain, Bischof von Chur, und Jose Horacio Gomez, Erzbischof von Los Angeles und Präsident der US-Bischofskonferenz, zwei spätere Bischöfe. Hat Ihnen der Kardinal von der Priesterweihe 1978 berichtet?

 

Kirchschläger: Ich war 1970 bis 1973 Sekretär von Kardinal König. Mein Nach-Nachfolger hat mir erzählt, dass der Kardinal gerne nach Spanien gereist ist. Er war ja ein intellektueller Mensch und entsprechend neugierig, respektvoll und wertschätzend. Der Kardinal war von mehreren Priesteramtskandidaten ausgegangen. Doch am Vorabend der Priesterweihe, bei der Vorstellung der Kandidaten, hat es den Kardinal fast umgehauen: Das waren über hundert Männer, die sich ihm vorgestellt haben - und alle mit einem unterschiedlichen wissenschaftlichen Hintergrund. Der eine war Arzt, der andere Jurist, der andere Philologe. Kardinal König hatte als Erzbischof von Wien maximal 20 Leute auf einmal geweiht. Und jetzt hatte er eine ganze Armada vor sich. Der Kardinal hat etwas gebraucht, das einzuordnen. Aber das Staunen darüber, das ist ihm natürlich geblieben.

 

Wurde Kardinal König zu einem Freund des Opus Dei?

 

Kirchschläger: Nein. Gerade in den letzten Lebensjahren ist er gegenüber dem Opus Dei erheblich kritischer geworden. Ich bin ja mit ihm in Kontakt geblieben und von der früheren Wertschätzung war nicht mehr viel übrig geblieben.

 

Was erwarten Sie von Bischof Joseph Bonnemain, der von Kardinal König zum Priester geweiht wurde?

 

Kirchschläger: Man könnte von ihm erwarten, dass er sich an der Offenheit des Kardinals orientiert. Und dass er sich das zu Herzen nimmt, was Kardinal König zu seinem 50. Bischofsjubiläum betont hat. Das Gedenkbild zitiert die Apostelgeschichte, wo Gamaliel sagt: "Wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört werden; stammt es aber von Gott, so könnt ihr es nicht vernichten."

 

Was heißt das konkret?

 

Kirchschläger: Keine vorschnellen Urteile. Gerade in der Pastoral zeigt sich im Laufe der Zeit, was Bestand hat und was nicht. Gamaliel hat damals den Hohenrat vor einem vorschnellen Eingreifen gewarnt. Das wäre ein wichtiges Element in einem klugen Führungsstil.

 

Was war Kardinal König für ein Mensch?

 

Kirchschläger: Kardinal König war ein Bischof, der gewähren ließ. Er hat in der Pastoral in Wien Freiräume nach allen Seiten hin geöffnet: Es gab das Opus Dei, aber auch die Pfarre in der Machstraße. Dort wurde schon in den 1970er-Jahren die Kommunion unter beiderlei Gestalt ausgeteilt: nicht nur am Gründonnerstag, sondern in jedem Sonntagsgottesdienst. Dies geschah unter Zuhilfenahme von kleinen Gläsern und Krügen. Darüber haben sich dann Konservative aufgeregt. Und Liberale haben sich aufgeregt, weil König das Opus Dei gewähren ließ. Kardinal König war keiner, der sofort die Zügel angezogen hat, sondern gesagt hat: "Schauen wir mal." Ich selbst bin auch ein Beispiel für dieses "Schauen wir mal".

 

Inwiefern?

 

Kirchschläger: Der Kardinal hat damals Vorwürfe vom Nuntius in Wien bekommen, weil er mich als Laien zum persönlichen Sekretär ernannt hatte. Die Bischofskongregation hatte darauf dem Kardinal geschrieben: Wenn der Heilige Vater stirbt, dann können Sie Ihren Sekretär nicht mit zum Konklave nehmen. Der Kardinal hat dann relativ trocken geantwortet, dass der Heilige Vater doch bei guter Gesundheit sei. Und wenn es doch anders käme - "was Gott noch lange verhüten möge!" -, dann werde sich sicher ein Priester finden, der ihn zum Konklave begleiten könnte.

 

Quelle: Kathpress Info-Dienst vom 8. April 2022

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